A2 / Rheintunnel BS: Öffentliche Auflage und Infoveranstaltung
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Die Projektunterlagen für das Projekt A2 Rheintunnel werden von Mitte November bis Mitte Dezember 2023 öffentlich aufgelegt.
Der Tunnel entlastet Stadt und Agglomeration Basel wesentlich vom Ausweichverkehr. Die Lärmbelastung speziell auch entlang der Osttangente sinkt. Am Mittwochabend, 8. November 2023, hat das ASTRA über das Projekt orientiert.
Die Arbeiten am Ausführungsprojekt zum Rheintunnel sind abgeschlossen. Die Unterlagen liegen ab 15. November 2023 während 30 Tagen in Basel, Birsfelden und Muttenz öffentlich auf. Am Mittwochabend, 8. November 2023, haben ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger, Vizedirektor Guido Biaggio und Gesamtprojektleiter Goetz Schackenberg im Beisein von Regierungsrätin Esther Keller (BS) und Regierungsrat Isaac Reber (BL) das Ausführungsprojekt an einem Infoforum in Basel Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Behörden, Umwelt, Wirtschaft und Verkehr vorgestellt.
Rund 30 Prozent Verkehrsentlastung
Heute gehören Staus auf der Osttangente in Basel zur Tagesordnung. Entsprechend weicht der Verkehr auf Quartierstrassen der Stadt und der umliegenden Gemeinden aus. Gesamtverkehrsprognosen des Bundesamts für Raumentwicklung ARE rechnen in den nächsten Jahren mit weiterem Verkehrswachstum.
Der Rheintunnel verflüssigt den Verkehr und entlastet die Osttangente sowie Stadt und Agglomeration vom Ausweichverkehr. Das Verkehrsaufkommen auf der Osttangente zwischen den Verzweigungen Hagnau und Wiese sinkt im Prognosezeitpunkt 2040 mit dem Rheintunnel um rund 30 Prozent. Ausgewählte baselstädtische Strassen werden um 10 bis 20 Prozent entlastet. Insgesamt reduziert sich der Verkehr im Strassennetz des Kantons Basel-Stadt um 4 Prozent oder 45’000 Fahrzeugkilometer. In einem dichten, hochbelasteten städtischen Strassennetz entspricht das einer grossen Veränderung. In Birsfelden (BL) Zentrum reduziert sich das Verkehrsaufkommen mit dem Rheintunnel um rund 30 Prozent.
Weniger Lärm
Der Rheintunnel verläuft hauptsächlich unterirdisch. Die Anschlüsse ans bestehende Autobahnnetz in Klybeck und zum grossen Teil auch bei der Verzweigung Hagnau sind eingehaust. Dementsprechend wirkt der Rheintunnel lärmmindernd oder -neutral. Auch auf der Osttangente ist aufgrund der Verkehrsverlagerung eine Lärmreduktion zu erwarten. Weiter sind Massnahmen für die Umwelt vorgesehen, um durch den Rheintunnel beanspruchte Lebensräume von Tieren und Pflanzen wiederherzustellen und aufzuwerten.
Nachhaltige Logistik angestrebt
Insgesamt fallen rund 5.2 Millionen Tonnen Ausbruch- und Aushubmaterial an. Davon lässt sich ein Drittel – direkt oder indirekt – vor Ort wieder verwenden. Ein Drittel wird zum Auffüllen von Kiesgruben im Mittelland eingesetzt und von der Zementindustrie übernommen. Ein Drittel des Materials schliesslich wird in Deponien gelagert. Vom Hauptinstallationsplatz in Birsfelden erfolgt der Abtransport des Materials via Strasse, per Bahn und allenfalls per Schiff.
Konstruktive Kooperation
Der Bau des Rheintunnel tangiert in der Stadt Basel die Freizeitanlage Dreirosen und in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft vier Freizeit- und Familiengartenanlagen. Um die Auswirkungen zu kompensieren, engagiert sich das ASTRA in Projektteams beider Kantone. Eine sogenannte Testplanung unter Führung des Kantons Basel-Stadt hat gezeigt, dass die Beanspruchung der Dreirosenanlage während und nach der Bauzeit durch neu zu schaffende Erholungsflächen mehr als kompensiert werden kann. Die Kompensation soll möglichst vor dem eigentlichen Baustart erfolgen. Unter Führung des Kantons Basel-Landschaft wird die Zukunft der Freizeit- und Familiengärten bearbeitet. Es geht darum, kantonsübergreifend neue Areale zu sichern und neue Gartenformen zu entwickeln.
Weiteres Vorgehen
Gemäss derzeitigem Planungsstand starten die Bauarbeiten für den Rheintunnel – abhängig vom Bewilligungsverfahren – frühestens 2029. Die Inbetriebnahme ist für frühestens 2040 geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2.59 Milliarden Franken.
Mitte November sind zwei Informationsanlässe für die Bevölkerung von Basel und von Birsfelden und Muttenz geplant. Zur Orientierung steht auch ein digitales Besucherzentrum (www.rheintunnel.ch) zur Verfügung.
Öffentliche Auflage
Das Ausführungsprojekt A2 Rheintunnel wird vom 15. November 2023 bis 14. Dezember 2023 bei den folgenden Amtsstellen während den ordentlichen Bürozeiten öffentlich aufgelegt:
Kanton Basel-Stadt, Bau- und Verkehrsdepartement, Dufourstrasse 40, 4001 Basel
Gemeindeverwaltung Birsfelden, Hauptstrasse 77, 4127 Birsfelden
Bauverwaltung Muttenz, Gemeindehaus, Kirchplatz 3, 4132 Muttenz
Weitere Projektinformationen / Rheintunnel in Kürze
Der Rheintunnel besteht aus zwei zweispurigen und zwei einspurigen Röhren, die an die bestehenden Verbindungen von und nach Deutschland und Frankreich anknüpfen. Die beiden Hauptröhren sind 3.6 respektive 3.8 Kilometer lang. Das südliche Tunnelportal Birsfelden/Muttenz liegt beim Kreisel Rheinfelderstrasse/Birsfelderstrasse. In Fahrtrichtung Norden befindet sich das nördliche Tunnelportal beim Badischen Bahnhof unmittelbar neben den Gleisen. Zwei neue Brücken stellen bei der Verzweigung Wiese die Anschlüsse nach Deutschland und Frankreich sicher.
Wer von Deutschland Richtung Schweiz fährt, erreicht den Rheintunnel über das Tunnelportal Wiese. Von Frankreich herkommend zweigt der Anschluss zum Rheintunnel nach der Dreirosenbrücke ab. Damit wird die bestehende, bisher als Werksausfahrt genutzte Ausfahrt Klybeck – nach aussen vollständig eingehaust – in Betrieb genommen.
Der Rheintunnel wird hauptsächlich mit einer Tunnelbohrmaschine ausgebrochen. Der Tunnelvortrieb erfolgt von Birsfelden aus und unterquert den Rhein mindestens 18 Meter unter dem Flussgrund. Zuerst werden der Rheintunnel West und die beiden Anschlusstunnel Klybeck und Wiese gebaut, anschliessend der Rheintunnel Ost.
Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
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