Kanton Aargau: Pilotprojekt im ambulanten Notfalldienst erfolgreich abgeschlossen

Nach der Konkurseröffnung über die mobile ärzte AG am 7. November 2023 haben der Aargauische Ärzteverband (AAV), der Verband Aargauer Haus- und Kinderärzte (mfe) sowie das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) ein Pilotprojekt unter der Führung der Abteilung Gesundheit im DGS gestartet und den ambulanten Notfalldienst ausserhalb der Öffnungszeiten der Arztpraxen reorganisiert.

Die telemedizinischen Beratungen der Medgate AG ergänzen seit dem 23. Dezember 2023 den ärztlichen Notfalldienst. Im Rahmen des Pilotprojekts hat das DGS zudem die kostenpflichtige ärztliche Notrufnummer abgelöst und durch die kostenlose Nummer 0800 401 501 ersetzt. Die Evaluation des Pilotprojekts im ambulanten Notfalldienst hat ergeben, dass das neue telemedizinische Angebot eine gute Lösung darstellt.

Der ambulante Notfalldienst ist für die Bevölkerung rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche über die Notrufnummer 0800 401 501 erreichbar. Unter der Woche stellen wie bisher die Arztpraxen von 8 bis 18 Uhr den Notfalldienst sicher. Am Abend und in der Nacht, von 18 Uhr abends bis 8 Uhr morgens, sowie am Wochenende und an Feiertagen auch tagsüber ergänzt die Medgate AG mit ihren Ärztinnen und Ärzten den ärztlichen Notfalldienst via Telemedizin. Telemedizinische Behandlungen der Ärztinnen und Ärzte der Medgate AG werden den Anrufenden wie bei einem Arztbesuch in einer Praxis über den ärztlichen Tarif (Tarmed) in Rechnung gestellt. Auskünfte ohne Arztkonsultation sowie administrative Auskünfte sind kostenlos und erfolgen rund um die Uhr durch die Stiftung MNZ Medizinische Notrufzentrale.

Evaluation des Pilotprojekts

Die Beratungsunternehmung KPMG AG hat im Auftrag des Departements Gesundheit und Soziales (DGS) das Pilotprojekt über einen Zeitraum von zwei Monaten, ab der Einführung der kostenlosen Notrufnummer, evaluiert. Das Pilotprojekt des telemedizinischen ärztlichen Notfalldiensts wird mehrheitlich als langfristig tragbare Lösung eingeschätzt, welche die Vorlösung mit gleicher oder sogar höherer Versorgungsqualität ersetzen kann. So haben 84 Prozent der Befragten das telemedizinische Angebot im Bereich der nicht-lebensbedrohlichen Notfallversorgung als adäquat eingeschätzt. Die stetige Erreichbarkeit telemedizinischer Beratungen hat den Zugang zur Notfallversorgung sogar verbessert. Nachts, an Wochenenden und Feiertagen, wenn Hausärztinnen und Hausärzte in der Regel nicht verfügbar sind, zeigt sich ein deutlicher Bedarf an telemedizinischer Notfallversorgung durch die Medgate AG. Die Medgate AG hat über 1’300 Anrufende telemedizinisch beraten. Rund 40 Prozent der Anrufenden konnten telemedizinisch abschliessend behandelt werden. Das kann dazu beitragen, die Notfallstationen der Akutspitäler, die oftmals eine nächste Anlaufstelle sind, zu entlasten. Zusätzlich stellen Permanence-Kliniken, den Akutspitälern vorgelagerte Notfallpraxen und Notfallstationen die Versorgung für Patientinnen und Patienten sicher, wenn weitere Behandlungen notwendig sind.

Die Abteilung Gesundheit wird das Angebot des telemedizinischen ärztlichen Notfalldiensts weiterentwickeln und gezielt ergänzen, um diese Lösung für weitere Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel pflegebedürftige Personen zuhause oder in Pflegeheimen, noch besser zugänglich zu machen.

Kontaktmöglichkeiten bei dringlichen medizinischen Anliegen

  1. Kontaktieren Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
  2. Wählen Sie die ärztliche Notrufnummer 0800 401 501 oder www.medicalguide.ch.
  3. Begeben Sie sich zur nächstgelegenen Notfallarztpraxis oder Notfallstation eines Spitals.

Sofort bei lebensbedrohlichen Zuständen: Wählen sie die Notrufnummer 144 der Sanitätsnotrufzentrale!

Bitte halten Sie folgende Unterlagen und Informationen bereit, wenn Sie die ärztliche Notrufnummer 0800 401 501 wählen:

  • Versichertenkarte(n) der Krankenkasse der Patientin oder des Patienten
  • Angaben zu Medikamenten, ärztlichen Rezepten und andere gesundheitsrelevante Informationen

 

Quelle: Kanton Aargau
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